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Zeit für ein paar Neuig­keiten

MIETEN IN STUTTGART STEIGEN DEUTLICH AN

Wohnen in der Landeshauptstadt ist deutlich teurer geworden

„Das Mietspiegelniveau in Stuttgart ist innerhalb der letzten zwei Jahre um durchschnittlich 7,7 Prozent gestiegen. Einen vergleichbaren Anstieg gab es zuletzt beim Mietspiegel 2003/04 mit 7,1 %.“ Dies gab Bürgermeister Dr. Martin Schairer bei der Vorstellung des neuen Mietspiegels 2015/16 für die Landeshauptstadt Stuttgart bekannt. Je nach Baualter der Wohnung stiegen die Mieten im Zeitraum April 2012 bis April 2014 in Stuttgart zwischen 2,6 und 9,2 Prozent.

Die aktuelle Steigerungsrate liegt damit über der Entwicklung des Nettomietpreisindex in Baden-Württemberg im gleichen Zeitraum (+ 2,6 %). Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen in Baden-Württemberg im Vergleichszeitraum um 2,3 Prozent. Mit dem Mietspiegel 2015/16 liegt eine aktuelle Übersicht über die Mieten vor, die in Stuttgart für frei finanzierte Wohnungen bezahlt werden. Der Stuttgarter Mietspiegel berücksichtigt auch die Preiswirkung energetischer Gebäudesanierungen. Der neue qualifizierte Stuttgarter Mietspiegel ist vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2016 gültig. Die Miethöhen der 306 unterschiedlichen Wohnungstypen wurden in einer Befragung im April 2014 ermittelt. Am neuen Mietspiegel waren neben dem Statistischen Amt und dem Amt für Liegenschaften und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart der Mieterverein Stuttgart und Umgebung e.V. und Haus & Grund Stuttgart e.V. beteiligt.

Mietspiegelrelevante Wohnungen

„Bei der Wohnungsmarktbefragung wurden rund 13 000 Fragebogen an zufällig ausgewählte Haushalte zugestellt, 10.300 davon an Mieterhaushalte“, so der Leiter des Statistischen Amtes, Thomas Schwarz. Insgesamt 3080 Mieterhaushalte (30 %) sandten den Fragebogen an das Statistische Amt zurück. Für die Neuaufstellung des Mietspiegels konnten letztlich 1720 Fälle herangezogen werden, also 56 Prozent der Antworten von Mieterhaushalten. Gesetzlich vorgegeben ist, dass nur relativ marktnahe Wohnungen des freien Wohnungsmarkts bei der Mietspiegelaufstellung als „mietspiegelrelevant“ berücksichtigt werden können. Nicht zum freien Wohnungsmarkt zählen von Freunden und Verwandten angemietete Wohnungen, Werkswohnungen, Wohnungen in Wohnheimen und Sozialwohnungen. Bei Wohnungen des freien Wohnungsmarkts müssen die Miethöhen innerhalb der letzten vier Jahre vor der Erhebung angepasst oder in dieser Zeit die Wohnung neu vermietet worden sein.

Steigerung zwischen 2012 und 2014

Insgesamt stieg das Mietspiegelniveau zwischen April 2012 und April 2014 um 7,7 Prozent an. Die Wohnungen mit Baujahren vor 1975 verzeichneten mit 9,2 Prozent einen Preisanstieg über dem Durchschnitt. Mit 70 Prozent aller bei der Mietspiegelaufstellung berücksichtigten Fälle umfasst dieses Segment den weit überwiegenden Teil des Gesamtbestandes an Wohnungen in Stuttgart. Die Preissteigerungsraten in den einzelnen Baualtersklassen gelten nach Auskunft von Erhard Brändle, Abteilungsleiter beim Amt für Liegenschaften und Wohnen, auch für die Erhöhung der Satzungsmieten öffentlich geförderter Wohnungen. Bei den „mietspiegelrelevanten“ Wohnungen liegt das mittlere Kaltmietenniveau in Stuttgart gegenwärtig bei 8,44 Euro pro Quadratmeter (vgl. Anlage 2). Die Quadratmetermiete ist dabei stark wohnflächenabhängig. Sie liegt bei Wohnungsgrößen zwischen 30 und 40 Quadratmeter bei 9,85 Euro, bei Wohnflächen von 70 bis unter 110 Quadratmeter bei 8,30 Euro. Ohne Küchenausstattung und Möblierung ist bei einer Kleinwohnung zwischen 30 und 40 Quadratmeter momentan eine Kaltmiete von etwa 345 Euro zu erwarten. Für eine Wohnung mit 80 Quadratmeter sind Kaltmieten um 660 Euro am wahrscheinlichsten. Die bevölkerungsstatistische Analyse der Entwicklung der unterschiedlichen Haushaltstypen belegt, dass der Druck auf dem Mietmarkt in Stuttgart vor allem von der Wohnungsnachfrage jüngerer Singles ausgeht. Das erklärt auch die relativ starken Preisanstiege bei den günstigen Wohnungen mit eher einfacher Ausstattung im Altbau, und damit die überdurchschnittlichen Preiszuwächse in den Innenstadtlagen. Gleichzeitig dürfte sich in mittlerer Frist die Marktenge bei Mietwohnungen größerer Fläche aufgrund der zurückgehenden Haushaltsgrößen mildern.

Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt, Eberhardstr. 39, 70173 Stuttgart, www.stuttgart.de/statistik

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