MIETEN IN METROPOLEN STEIGEN 10 MAL SO STARK WIE DIE KAUFPREISE
TRENDWENDE BEI DER PREISENTWICKLUNG
Die Mieten für Neubauwohnungen in den Top-5-Metropolen sind seit 2021 um 32,3 Prozent gestiegen – die Kaufpreise
nur um 3,2 Prozent.
Die Schere der indexierten Kauf- und Mietpreisentwicklungen hat sich deutschlandweit seit 2022 von fast 40 Prozent
auf 12,9 Prozent verringert.
Aufgrund niedriger Zinsen und der großen Nachfrage sind die Kaufpreise über lange Zeit deutlich schneller gestiegen als die
Mieten. Seit zwei Jahren geht die Entwicklung wieder in eine andere Richtung. Eine ImmoScout24-Analyse vergleicht die
Entwicklung der Kauf- und Mietpreise der vergangenen acht Jahre. Das Ergebnis zeigt, dass sich der starke Druck auf den
Mietmarkt zu einer erheblichen finanziellen Belastung für Mieter:innen auswirkt.
Deutschlandweit steigen die Mietpreise stärker als die Kaufpreise
Während die durchschnittliche Miete für Bestandswohnungen in Deutschland von 2016 bis 2022 um 26,8 Prozent anstieg,
wuchs der Kaufpreis für Eigentumswohnungen im selben Zeitraum fast dreimal so stark (+76,5 Prozent). Die Differenz der
Entwicklung erreichte mit 39,2 Prozent im Jahr 2022 ihren Höhepunkt – eine Konstellation, bei der eine Mietrendite kaum mehr zu erzielen ist.
Seit 2 Jahren hat sich dieser Trend jedoch gedreht und die Mietpreise steigen deutlich stärker als die Kaufpreise. Das liegt
besonders daran, dass die Angebotskaufpreise für Bestandswohnungen ab 2022 nachgegeben haben, sodass der Preisindex für Eigentumswohnungen um -9,4 Prozent in etwa auf das Niveau des Jahres 2021 gesunken ist. Gleichzeitig sind die Mieten zwischen den Jahren 2022 und 2024 kontinuierlich um 11,7 Prozent gestiegen. Entsprechend liegt die Differenz der
Preisentwicklung seit 2016 nur mehr bei 12,9 Prozent und die Schere beginnt sich zu schließen.
Auch bei Neubauwohnungen in Deutschland hat sich die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise wieder angenähert. Die
Kaufpreise haben jedoch in den vergangenen zwei Jahren weniger nachgegeben als im Bestand (-2,9 Prozent zwischen 2022 und 2024). Jedoch sind im selben Zeitraum die Mietpreise um 15,5 Prozent auf einen Indexwert von 160 gestiegen. Während im Jahr 2022 die Spanne der Preisentwicklungen bei 26,1 Prozent lag, sind es aktuell nur noch 6,1 Prozent.
Besonders in den Metropolen wird Kauf wieder attraktiv
Noch stärker angenähert haben sich die Indexwerte für Miete und Kauf in den fünf größten Städten Deutschlands – also in
Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München. Dort hatte bereits 2021 die Differenz ihren Höchststand erreicht und sich eine Trendwende durch das abflachende Wachstum der Kaufpreise angedeutet.
Bei Bestandswohnungen hat der Kaufpreis zwischen 2016 und 2021 um 65,5 Prozent zugelegt, der Mietpreis lediglich um 21,6 Prozent. Ab 2021 haben die Preise für Eigentumswohnungen wieder um -2,1 Prozent nachgegeben, während die Mieten um 28,9 Prozent weiter gestiegen sind. So ist die Schere der Preisentwicklung seit 2016 von 36,1 Prozent (2021) auf 3,4 Prozent (2024) geschrumpft.
Beim Neubau in den Top-5-Metropolen erreichte die Differenz der Preisindizes ebenfalls im Jahr 2021 mit 29,4 Prozent ihren größten Abstand. Die Verteuerung von Baukosten und mehr Möglichkeiten der Mietpreisanpassungen im Neubau sorgten für ein noch steileres Wachstum der Neubaumieten (+32,3 Prozent von 2021 bis 2024), während die Kaufpreise im selben Zeitraum um 3,2 Prozent stiegen. So haben sich Miet- und Kaufpreis beim Anstieg so weit angeglichen, dass der Unterschied 2024 nur noch bei einem Prozent liegt.
Quelle: Immobilien Scout GmbH, Invalidenstraße 65, 10557 Berlin, www.immobilienscout24.de